Globalisiertes Chemnitz – Eine Stadtführung
 


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Station »Bekleidung«

Die Bekleidungsindustrie ist ein Musterbeispiel für die Globalisierung von Arbeitsprozessen.
Der jährliche Textilverbrauch pro Erdenbürger liegt im Weltdurchschnitt bei 7,7 kg. In Deutschland und den USA bei 26 kg, davon sind 15 kg Kleidung, in Indien dagegen bei 2 kg.

Woher genau kommt eigentlich unsere Kleidung und warum ist sie so billig? Die Nicht-Einhaltung von Mindestlöhnen, Arbeitsgesetzen und die Missachtung des Umweltschutzes machen es trotz riesiger Transportwege und -kosten immer noch billiger in Niedriglohnländern zu produzieren statt in Deutschland und Westeuropa. Unsere Jeans, T-Shirts und Sportschuhe haben bereits eine 'Weltreise' hinter sich bevor sie bei uns in den Geschäften landen, durchschnittlich 19.000 km. Rund 90 % der hier verkauften Kleidung werden in Osteuropa, Südostasien oder Mittelamerika hergestellt. 80 % der Beschäftigten sind Frauen und Mädchen im Alter von 14 bis 25 Jahren.

Interaktives Spiel »Der Weg einer Jeans«

Benötigt werden: »Weg einer Jeans« (bedruckte Kärtchen für 5 - 13 Mitspieler, PDF-Dokument zum Herunterladen und Ausdrucken), 1 Wäscheleine, 1 Rucksack mit Bauklötzen (jeder Spieler erhält 3 davon), 1 Truckfahrer.
Ablauf: Jede Jeans hat einen »Ökologischen Rucksack«, d.h. Produktion + Transport verbrauchen 8000 l Wasser, Material, Energie, Kraftstoff. Truck fährt zu jeder Station, übergibt Wäscheleine, nimmt Bauklötze mit
(s. Lit.: »MIPS für Kids«, hg. vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie)

Kleider kaufen macht Spaß. Kleider nähen auch? Das Zusammennähen findet in sog. Sweatshops statt, die in extra dafür ausgewiesenen freien Export-Produktions-Zonen liegen. Das sind abgegrenzte Industriegebiete in El Salvator, auf den Phillipinen, in Vietnam etc., die ausländischen Unternehmen von den Regierungen zur Verfügung gestellt werden, um Fabriken zu errichten, in denen die nationalen Gesetze, Mindestlöhne und Steuern außer Kraft gesetzt werden, Gewerkschaften verboten sind, es keine Vorschriften der Arbeitsgesetzgebung und keine Umweltschutzauflagen gibt. Überstunden zum Dumpinglohn sind die Regel in den Fabriken. Dort werden u.a. die Lizenzprodukte für die Olympischen Spiele 2008 in China angefertigt (Link-Tipp: www.playfair2008.org).

Wohin Dumpinglöhne führen, können Sie in dieser 'Stellenausschreibung' (JPG-Bild) sehen.

Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign - CCC) ist angetreten mit dem Ziel, die dortigen Arbeits-bedingungen aufzuzeigen. Sie hat einen Verhaltenskodex erarbeitet, der bei den Unternehmen und Zulieferbetrieben eingefordert wird, s. www.cleanclothes.ch.

Was kann jeder Bürger tun? Ein Viertel der Menschheit verbraucht 80 % der Energie weltweit!

  1. Kritischer Kleiderkonsum: Kann ich ein Produkt kaufen, welches umweltverträglich und gesundheits- und sozial-verträglich hergestellt wurde, ...das Fair gehandelt wurde?
    Das öko-faire Branchenbuch www.oeko-fair.de listet Unternehmen, die fair gehandelte Produkte im Sortiment haben, und Verbände, die sich im Bereich ökologisches und soziales (Kauf-) Verhalten engagieren.
  2. Alternativen nutzen: Ökolabel: "Öko-Tex Standard 100", welches mit weltweit über 3.000 Zertifikaten die weit verbreitetste ökol. Textilkennzeichnung ist, Infos zu Gesundheitsgefährd. b. Tragen v Textilien www.umweltzeichen.de
    www.nosweatapparel.de Sport-, Business- und Kinderkleidung, Schuhe "Union-Made"; www.fairdealtrading.com - fair gehandelte Sportbälle; Trikots und Schuhe; . www.blackspotshoes.org - sneaker und flip-flops,
    fair gehandelte T-Shirts von "Lamu-Lamu" u. der Schweizer Firma "Switcher", aus dem "Hess Natur"-Katalog,
    dem Waschbären-Katalog, Textilien aus dem Weltladen, Schäfereigenossenschaft Finkhof e.G., Seehawer und Siebert, Longomai Kooperativen in Europa
  3. Aktuelle Kampagnen der NGOs unterstützen (www.inkota.de)
  4. Beim Shopping eine Kundenkarte der Kampagne für Saubere Kleidung hinterlassen, kostenlos bei www.ci-romero.de

Literatur:

  • D. Karpinsky, Aktivmappe Baumwolle, hrsg. v. Verlag an der Ruhr 2001
  • Jeans. Let´s wear fair, hrsg. v. Frauensolidarität Nr. 69 b, 1999
  • Weltreise einer Jeans, Wohin das Geld für einen Sportschuh fließt: Werkmappe Weltkirche Nr.120/2001
  • Entstehung des Internationalen Frauentags 8. März: »Ich bin chic und du musst schuften - Frauenarbeit für den globalen Modemarkt«, 1997, S. 16F



  Aktuelles

Bilder von der unserer Stadtführung am 10. Mai 2007 im York-Center, Chemnitz

Hier findest Du die Termine der bevorstehenden Stadtführungen: Semesterprogramm der Volkshochschule Chemnitz, Bereich Politik (wähle »Globalisiertes Chemnitz«)





 


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